Mark Rothko (1903-1970)
Einer der führenden Vertreter
des Abstrakten
Expressionismus wurde am 25. September 1903 im
russischen Dvinsk (Dünaburg) als Marcus
Rothkowitz geboren. 1913 wanderte die Familie
Rothkowitz nach Portland im US-amerikanischen
Bundesstaat Oregon aus. Marcus Rothkowitz, der kein
Wort Englisch sprach, besuchte dort eine
Spezialschule für Einwanderer. Das Gefühl
des Fremd- und Isoliertseins ließ ihn sich
seine eigene Welt, deren psychologischen Gehalt er
mit zunehmender Besessenheit auslotete,
schaffen.
Als Marcus Rothkowitz 1921 sein Studium an der
Universität von Yale begann, war er bereits
zum Künstler geworden, der begonnen hatte,
sich mit der darstellenden Kunst auseinander
zusetzen. 1925 setzte er seine Studien an der Art
Students League in New York fort, wo er unter
anderem stark von den Werken Henri Matisses
beeinflusst wurde.
Als er 1940 den Nachnamen Rothko annahm, hatte er
sich bereits einen gewissen Ruf als Maler
abstrakter Bilder geschaffen, der 1935
Mitbegründer der Gruppe "The Ten", der
Künstler wie Adolf Gottlieb angehörten,
gewesen war. Diese Gruppe nahm sich in ihren Werken
der Gefühlserregung an im Gegensatz zu jenen
abstrakt malenden Künstlern, die
gefühlsbetonte Momente wiedergaben.
Ende der 1940er Jahre lehrte Mark Rothko an der
California School of Fine Art und schuf nebenbei
Wandmalereien für die Harvard University und
für New Yorker Restaurants, sowie 14
Kunstwerke religiösen Inhalts für die
Rothko-Kapelle im Texas Medical Center in
Houston.
Bis Mark Rothko zu seinem unverwechselbaren
Malstil, dessen Farbsensibilität beim
Betrachter durchaus Anstoß zu Meditationen
geben kann, kam, beschäftigte er sich nicht
nur mit allen Malarten, wie zum Beispiel der
Malkunst der Griechen, oder jener der
europäischen Surrealisten, sondern ebenso mit Religion,
Philosophie, Psychologie und mythischen Themen.
Seine über Jahrzehnte hinweg durch Beobachtung
und Überdenken gewonnene Erkenntnis der
kollektiven wie auch der individuellen Unkenntnis
und Wissensarmut ließ ihn immer intensiver
nach allumfassenden Symbolen suchen.
Von 1964 an arbeitete Mark Rothko nur noch in einem
abgedunkelten Atelier und malte immer dunkler
werdende Bilder in schwarz, schwarzbraun oder grau.
Kenner des Lebens und Wirkens des Künstlers
sehen darin eine Metapher für dessen
allmähliches Annähern an den Entschluss,
seinem Leben ein Ende zu setzen.
Am 25. Februar 1970 beging Mark Rothko in New York
Selbstmord. (RW)

Mark Rothko.
von Dora Imhof, Susanne Kudielka, Bettina Mette,
Tanja Narr
Gebundene Ausgabe, 203 Seiten,
Hatje Cantz Verlag
Erscheinungsdatum: 2001
"Ein Bild lebt in Gemeinschaft,
indem es sich in den Augen des einfühlsamen
Betrachters entfaltet und dadurch in ihm auflebt.
Es stirbt, wenn diese Gemeinschaft fehlt. Deshalb
ist es ein gewagtes und gefühlloses
Unterfangen, ein Bild in die Welt zu entsenden"
(Mark Rothko, 1947).

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